Abgehängt – ÖPNV Anbindung Bergedorf

Bergedorf ist durch seine Lage am Stadtrand von Hamburg in hohem Maße auf eine effiziente und schnelle Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln angewiesen. Gerade in Zeiten steigender Mietpreise ist eine solche Anbindung geeignet, die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Innenstadtbereichen zu entspannen. Zugleich steigt insbesondere durch Einrichtungen wie dem Campus Life Science (HAW) auch die Nachfrage nach einer schnellen und guten Verbindung von Hamburg Mitte nach Bergedorf. Diesen Anforderungen wird der ÖPNV zur Zeit nicht gerecht. Die Fahrzeit mit der S-Bahn vom Bahnhof Bergedorf bis zum Hauptbahnhof beträgt mehr als 20 Minuten. Diese lange Fahrzeit beruht nicht zuletzt auch auf Halten an nur von wenigen Personen genutzten Haltestellen wie beispielsweise „Mittlerer Landweg“. Zudem ist die nächtliche ÖPNV-Anbindung nur rudimentär ausgebaut und führt zu einem faktischen Abschneiden Bergedorfs von der City. Wir Junge Liberale fordern daher:

a) Die Einrichtung von sog. „Express-S-Bahnen“ im Takt von 30 Minuten, die nicht an den Haltestellen „Mittlerer Landweg“, „Billwerder Moorfleet“, „Tiefstack“ und „Rothenburgsort“ halten.

b) Die Deutsche Bahn wird aufgefordert zu prüfen, inwieweit es möglich ist, Bergedorf direkt an den Fernverkehr anzubinden.

c) Die S-Bahnen sollen zu Stoßzeiten immer als Vollzüge verkehren.

d) zur besseren Erreichbarkeit schlecht angebundener Stadtteile einen grundsätzlichen S-Bahn-Nachtverkehr auch unter der Woche im Takt von maximal 60 Minuten hamburgweit einzuführen.

Die aktuelle ÖPNV Situation stellt sich in Bergedorf und den umliegenden Gemeinden so dar, dass die letzten Busanbindungen bereits um 21:00 Uhr abfahren. Dieses ist insbesondere für junge Menschen, die über kein eigenes Auto verfügen, ein gravierendes Problem. Als effektive Lösung bietet sich ein deutlich ausgebautes Angebot von Anruf-Sammel-Taxen an, die ein hohes Maß an Flexibilität für die Nutzer bei gleichzeitig, im Verhältnis zum Betrieb von Bussen, niedrigen Kosten gewährleisten. Die Jungen Liberalen fordern daher:

Anruf-Sammel-Taxis (AST’s) sollen für den gesamten Bezirk Bergedorf und den angrenzenden Gemeinden in den Nachtstunden angeboten werden, um insbesondere auch die ländlichen Außenbezirke effektiv und sicher anzubinden.

Hingegen lehnen die Jungen Liberalen einen Ausbau der U2 von Mümmelmannsberg bis zum Lohbrügger Markt ab. Ein solcher Ausbau verursacht enorme Kosten, die in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen stehen. Die oben genannten Forderungen sind dazu geeignet zumindest eine gleichwertige Anbindung herzustellen. Insbesondere die Anbindung Bergedorfs mit Express-S-Bahnen ist eine Alternative, die sich wesentlich schneller und günstiger realisieren lässt. Neben einer Verbesserung des ÖPNV ist ein zentrales Anliegen der Jungen Liberalen auch neue und innovative Verkehrskonzepte zu stärken. Immer mehr junge Menschen sind in Besitz einer Fahrerlaubnis, nutzen das Auto jedoch selten als Fortbewegungsmittel, da diese meistens teuer in Anschaffung und Unterhalt sind. Public-Sharing Angebote werden daher immer beliebter. Auch die bereits in zentralen Bezirken der Stadt Hamburg erprobten Konzepte wie das „Stadtrad“ können in Bergedorf zu einer Verbesserung der Mobilität beitragen.

 

Die Jungen Liberalen fordern daher:

– Auch in Bergedorf sollen „Stadtrad-Stationen“ errichtet werden. Dies soll insbesondere an den Standorten Bahnhof, HAW, Bille-Bad, Holstentor, Rathaus und vor weiterführenden Schulen geschehen.

– Zu prüfen, inwieweit das Car-Sharing in Bergedorf ausgebaut werden kann. Wir regen an, dass die Car-Sharing Betreiber ihr Angebot in Bergedorf und den angrenzenden Gemeinden erweitern und die Anmeldung auch für Fahranfänger öffnen.