Neustrukturierung des Sexualkundeunterrichts in Schulen

Der Sexualkundeunterricht in Schulen ist ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung von Kindern und Jugendlichen. Vor allem für Schülerinnen und Schüler aus Elternhäusern, in denen das Thema Sexualität nicht aufgegriffen wird, kann dieser Teil des Unterrichts ein wichtiger Zugang dazu sein. 

Dennoch spiegelt sich die Wichtigkeit des Themas nicht in dessen Aufstellung in den Lehr- und Bildungsplänen wider, welche teils sehr unscharf und unkonkret beziehungsweise unübersichtlich, zum Teil bis zur Lachhaftigkeit zwischen Schulformen getrennt und in den meisten Fällen vor allem inhaltlich veraltet sind. 

Es bleibt unklar, welche Themengebiete der Unterricht genau abdecken soll, Angaben zu einem zeitlichen Umfang gibt es kaum und Themen wie alternative Lebensformen und Familienkonzepte werden nur absolut unzureichend behandelt. 

Durch diese Art von Umgang mit dem Thema Sexualkunde, bei dem überforderte Lehrerinnen und Lehrer weitestgehend alleine gelassen werden, wird auch die Chance vergeben, als Schule einen Beitrag zur Selbstfindung von Schülerinnen und Schülern zu leisten. 

Daher fordern die Jungen Liberalen Hamburg 

  • eine Zusammenführung der Lehr- und Rahmenpläne von Bund und Ländern sowie vor allem zeitgemäße Überarbeitung und Neustrukturierung der Lehrpläne zum Thema Sexualkunde. 
  • eine klare Festlegung von Umfang und Thematiken des Sexualkundeunterrichts in den verschiedenen Klassenstufen, nach Möglichkeit auch in Abstimmung zwischen den Ländern. 
  • Einen stärkeren Fokus auf Themen, die die sexuelle Vielfalt und Selbstfindung betreffen, um damit ebenfalls die Bildung von toleranten Ansichten zu fördern. 
  • Die Schaffung von Fortbildungsmöglichkeiten zum Thema „Sexuelle Vielfalt“ für Lehrerinnen und Lehrer. Dieses Angebot sollte auch von Lehrkräften in Anspruch genommen werden können, die nicht Biologie unterrichten, vor allem von Klassen- und Vertrauenslehrern. 
  • Es ist in regelmäßigen Abständen das Themenfeld “Consent: Nur ja heißt ja!/ Nein heißt nein!“ zu bearbeiten, um die sexuelle Selbstbestimmung der Schüler*innen zu gewährleisten