Jeder Mensch hat das Recht auf eine menschenwürdige Umwelt – dies gilt für jetzige, genauso wie für zukünftige Generationen. Der Konsum von nicht nachhaltig und umweltschonend gewonnenen, produzierten, gefischten oder gejagten Lebensmitteln läuft diesem zuwider und schränkt die Freiheit zukünftiger Generationen ein.
Wir stellen fest, dass viele Verbraucher*innen auch ohne staatlichen Zwang nachhaltige Produkte kaufen möchten. Um allerdings den Verbraucher*innen diese Möglichkeit zu geben, ist eine klare Erkennbarkeit nachhaltiger Produkte zwingend erforderlich.
Verbraucher*innen sind den Unternehmen und Anbieter*innen in Bezug auf Fachkenntnis, Information und Ressourcen strukturell unterlegen, weshalb hier der Staat im Sinne des Verbraucherschutzes für eine klare Kennzeichnung sorgen sollte. Nachhaltigkeitssiegel, die von der Industrie oder Nichtregierungsorganisationen herausgegeben werden, können diesen Anforderungen in vielen Bereichen nicht gerecht werden. Durch fehlende Transparenz und Kontrolle können sie sogar ein System schaffen, in dem Verbraucher*innen nicht nur an dem Kauf nachhaltiger Produkte gehindert, sondern auch bewusst getäuscht werden. Um diesem entgegenzuwirken, fordern die Jungen Liberalen Hamburg die Einführung von europäischen Siegeln für Nachhaltigkeit, bei denen analog zum EU-Bio-Siegel der Zertifizierungsprozess von privaten Organisationen übernommen werden kann, die Zertifizierungsstellen selbst allerdings von der EU überprüft werden. Konkret fordern wir die Einführung der Siegel in folgenden Bereichen:
- Ein EU-Siegel für Fischereierzeugnisse aus nachhaltigem Fischfang
- Ein EU-Siegel für Waldprodukte und deren Produktkette aus nachhaltiger Forstwirtschaft
- Ein EU-Siegel für Palmöl, für dessen Produktion kein Primärwald gerodet wurde
- Ein EU-Siegel für Produkte aus kontrollierter und nachhaltig betreuter Jagd