Damit das Elternhaus nicht zum sozialen Hindernis wird – Schülerausweis reformieren

Nach §15 der Hamburger Verordnung über die Verarbeitung personenbezogener Daten im Schulwesen steht jeder Schülerin und jedem Schüler in Hamburg unabhängig vom Alter die Ausstellung eines Schülerausweises zu. Bis auf die auf dem Ausweis anzugebenen Daten werden aber keine Anforderungen an Format oder Beschaffenheit des Ausweises gestellt, was zu großen Unterschieden zwischen verschiedenen Schulen führt.

Schülerausweise in der heutigen Form als nicht standardisierte, meist zerknitterte Zettel können kaum den aktuellen Anforderungen genügen, geschweige denn für weitere Anwendungen eingesetzt werden. Eine einheitliche Formatierung müsste hier gegeben sein, um die Legitimation des Schülerausweises zu gewährleisten.

In der alltäglichen Anwendung während der Coronapandemie hat sich dies oftmals bemerkbar gemacht, wie beispielsweise in Cafés, wo die Ausweise trotz regelmäßiger Testung in den Schulen nicht als Testnachweis anerkannt wurden.

Wir fordern den Ausbau des Schülerausweises zu einem Bildungsausweis, die jeder Schülerin und jedem Schüler Hamburgs unabhängig von der finanziellen Ausstattung des Elternhauses eine möglichst einfache und umfassende Partizipation an den verschiedenen Bildungsmöglichkeiten unserer Stadt ermöglicht.

Die Jungen Liberalen Hamburg fordern daher:

• Jeder Schülerin und jedem Schüler soll zum Schuljahresbeginn oder bei Schuleinschreibung automatisch ein einheitlicher Schülerausweis im Scheckkartenformat und in digitaler Form ausgestellt werden.

• Schülerinnen und Schülern soll bei Vorlage des Schülerausweises kostenfrei ein Ausweis der Hamburger öffentlichen Bücherhallen sowie der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg gewährt werden.

• Schülerinnen und Schülern soll bei Vorlage des Schülerausweises kostenfreier Zutritt zu sämtlichen bildungs- und naturwissenschaftlichen Einrichtungen in öffentlicher Hand gewährt werden. Umfasst davon ist insbesondere auch der Fernzugang über e-Medien. Wo dies möglich ist, sollen Verhandlungen mit privaten Stiftungen und Vereinen aufgenommen werden, um eine äquivalente Regelung zu finden.